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Kurzverzeichnis der 35 in dieser Ausgabe enthaltenen Schriften:

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Vorwort

EH, V-VII

Der Lehrer, Führer und Freund, Rudolf Steiner, ist nicht mehr unter den Lebenden. Eine schwere Erkrankung, deren Anfang in einer physischen Erschöpfung lag, raffte ihn hinweg. Mitten aus der Arbeit musste er sich auf das Ruhelager hinlegen, seine Kräfte, die er in so reichlichem Masse, so uneingeschränkt dem Wirken in der Anthroposophischen Gesellschaft geschenkt hatte, reichten nicht mehr hin, seine Erkrankung zu überwinden. Und alle, die ihn liebten und verehrten, mussten es mit ungeheuerlichem Schmerz erleben, dass der von so vielen geliebte Mensch, er, der so vielen Menschen hat helfen können, bei sich selber das Schicksal hat walten lassen müssen, wohlwissend, dass höhere Gewalten hier lenkten.

Die Frucht geeinter Arbeit wurde in diesem kleinen Buche niedergelegt.

Die Lehre der Anthroposophie, die gerade für die medizinische Wissenschaft eine Goldgrube der Anregungen ist, konnte ich als Arzt restlos gelten lassen und fand in ihr eine Weisheitsquelle, aus der man unermüdlich schöpfen konnte, und die viele, heute noch ungelöste Probleme der |VI Medizin beleuchten und lösen kann. So entstand zwischen Rudolf Steiner und mir eine rege Zusammenarbeit für medizinische Erkenntnisse, die besonders in den letzten zwei Jahren sich vertiefte, so dass das gemeinschaftliche Schreiben eines Buches möglich werden und zustande kommen konnte. Es war stets das Bestreben Rudolf Steiners – und ich brachte ihm hierin vollstes Verständnis entgegen – das alte Mysterien-Wesen zu erneuern und in die Medizin einfliessen zu lassen. Denn von altersher ist dieses Mysterien-Wesen mit der Heilkunst in engstem Zusammenhang gewesen, und wurde das Erringen geistiger Erkenntnisse mit dem Heilen in Zusammenhang gebracht. Nicht sollte in dilettantisch laienhafter Art die wissenschaftliche Medizin unterschätzt werden; diese wurde voll anerkannt. Es kam aber darauf an, zu dem Bestehenden dasjenige hinzuzufügen, was aus einer wahren Geist-Erkenntnis für das Erfassen der Krankheits- und Heilungsvorgange erfliessen kann. Selbstverständlich sollte nicht die seelisch instinktive Art der alten Mysterien wieder aufleben, sondern eine solche, die dem vollentwickelten, zum Spirituellen gehobenen, modernen Bewusstsein entspricht.

So wurden die ersten Anfänge gemacht, und hat das von mir gegründete klinisch-therapeutische lnstitut in Arlesheim die praktischen Unterlagen für die hier dargelegten Theorien gegeben. Und es wurde versucht, denjenigen Wege für die Heilkunst zu zeigen, die in dem hier angedeuteten Sinne nach einer Erweiterung ihrer medizinischen Erkenntnisse Verlangen tragen. |VII

Wir hatten vor, diesem kleinen Buch noch manches aus gemeinsamer Arbeit folgen zu lassen. Leider war dies nicht mehr möglich. Doch habe ich die Absicht, aus den vielen Anregungen und Notizen, die ich besitze, noch einen zweiten, vielleicht auch einen dritten Band folgen zu lassen. Möge aber dieser erste Band, dessen Manuskript noch drei Tage vor dem Tode Rudolf Steiners von ihm mit Freude und innerer Befriedigung korrigiert wurde, seinen Weg finden bei allen, die suchen aus den Rätseln des Lebens zum Verständnis des Lebens in seiner Herrlichkeit und Grösse zu kommen.

 

Arlesheim-Dornach, September 1925.

Ita Wegman, Dr. med. |

   

Grundlegendes für eine

Erweiterung der Heilkunst

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